Anästhesist des Schreckens: Am 1. September 1944 berichtete eine Frau aus Mattoon, Illinois, sie und ihre Schwester seien in ihrem Haus mit einem süßlich riechenden Gas betäubt worden, das ein dunkel gekleideter Mann mit Mütze durch ein offenes Fenster hineingesprüht habe.
Nachdem die örtliche Zeitung von dem Fall berichtete, rissen die Berichte über Angriffe des "Phantom-Anästhesisten" nicht mehr ab: Die Polizei erhielt Anrufe von 29 anderen Opfern, die behaupteten, in ihren Häusern das süßliche Gas gerochen zu haben. Sie klagten über Schwindel, Übelkeit und Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. Indizien für die Tat ließen sich jedoch nie finden.
Der Psychologe Donald Johnson, der sich mit dem Zwischenfall beschäftigte, kam zu dem Ergebnis, dass sich nach dem Zeitungsbericht eine Massenhysterie in Mattoon ausgebreitet habe, die zu den Symptomen führte.
(Das Bild zeigt einen Anästhesisten, der vor einer Operation in einem Londoner Krankenhaus am 1. Oktober 1938 einen Patienten mit Gas narkotisiert)