Transkript zu: Francis der Farmer

2020-05-06

Transkript zu: Francis der Farmer

Intro: Heldendumm – Historisch, Gefühlsecht

Daniel: Hallo Philip!

Philipp: Hallo Daniel! Na, alles gut?

Daniel: Ja, geht so, geht so. Aber dir wird’s gleich bestimmt besser gehen, wenn ich dir die neueste Geschichte erzählt habe, die ich für dich vorbereitet habe.

Philipp: Da bin ich aber mal gespannt! Wir begeben uns wieder mal in… na ja, nicht so alte Zeiten. Du hast ja meistens Geschichten, die weit zurückgehen, meine sind ja eher so…

Daniel: Ja, dann warte mal auf die nächste Folge! Ich bin schon gespannt. Aber wir gehen erstmal… ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfangen soll. Wir fangen ganz, ganz am Anfang an. Urknall…

Philipp: Na nicht, nicht, nicht ganz!

Daniel: Nicht ganz Urknall. Wir fangen bei dir ganz in dem Moment an, wo du “urgeknallt” wurdest, quasi.

Philipp: Okay, alles klar.

Daniel: Du bist Francis. Du hast schon mal einen Namen, weil normalerweise fangen wir erst quasi an dem Ort an und was los ist, aber du kriegst erstmal einen Namen. Du bist Francis Drake, wenn du dich so nennen möchtest.

Philipp: Das ist okay, ich bleib bei Francis erstmal.

Daniel: Du bist… erm… bei Francis, okay. Du bist ein britischer Soldat im Ersten Weltkrieg.

Philipp: Ja, okay. Dann bin ich nicht Francis Drake, aber in Ordnung. Aber es passt mir schon ganz gut, ich kann mich in diese Rolle einfühlen.

Daniel: Ja, kannst du dich auch quasi damit abfinden, dass du ein Maschinengewehrträger bist im Ersten Weltkrieg und dich quasi so durch den Krieg durchprügelst, indem du Sachen schleppst?

Philipp: Ja, also ich muss ja irgendwie… na, also eigentlich nicht, aber es geht ja kein Weg dran vorbei.

Daniel: Das ist wahr. Und du schaffst es auch, du kommst ganz normal durch den Krieg. Also “ganz normal” klingt natürlich so… so easy, ne? Aber der erste Krieg… der erste Krieg… der Erste Weltkrieg geht vorbei, es ist fast Ende 1918 und ja, der Krieg ist vorbei.

Daniel: Und als britischer Soldat hattest du, sag mal, den Vorteil, dass im britischen Empire auch Australien dabei ist, ne? Wir waren ja schon mal in Australien bei meiner letzten Geschichte in Australien.

Philipp: Das wird da… das wird immer problematisch bei dir! Nach Australien… wenn es einen nach Australien verschlägt, muss man sich Sorgen machen.

Daniel: Ja, dieses Mal… ja, vielleicht auch. Mal gucken. Na ja, auf jeden Fall ist ja britisches Empire, du bist Brite und Australien gehört ja auch noch irgendwie dazu. Und es ist irgendwie so eine Abmachung getroffen worden, dass die ganzen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben, von Australien quasi Farmland bekommen, wenn sie es möchten. Und ich meine, das klingt doch super, ne?

Philipp: Du kriegst ja natürlich…

Daniel: Im Südwesten Australiens kriegst du da so ein schönes Fleckchen, wo du sagst: “Okay, pass auf, ich setze mich da jetzt hin, werd Farmer, hab nichts mehr mit Krieg zu tun.” Ist so super, oder?

Philipp: Ja, ist angenehm, ist angenehm. Ist ein schönes… ist ein einfaches Leben. Oder wie… wie… wie sagt man so schön: “Es ist nicht viel, aber es ist unsers.”

Daniel: So ist es, so ist es. Aber natürlich… wer das nicht lang, ne?

Philipp: Ja, so ist das immer bei deinen Geschichten. Es… es geht immer um Abstürze.

Daniel: Ja, leider, leider ist es so.

Daniel: 1930 haben wir jetzt, also es sind so… ja, 11, 12 Jahre vorbei, und oder eher 11. Du hast 11 Jahre auf deiner Farm gelebt, es war alles gut, und dann plötzlich… bzw. nicht… 1930 ist es… ist… 24.10.1929, das ist der schwarze Donnerstag, und die Welt fällt in die Weltwirtschaftskrise.

Philipp: Ist halt scheiße.

Daniel: Das ist scheiße. Aber ich habe ja mein… mein Farmland, das gehört ja mir, also da muss ich ja niemanden für bezahlen, oder nicht? Ich wohne noch nicht zur Miete.

Philipp: Nee, natürlich nicht. Also es gehört dir, ist alles gut.

Daniel: Das Problem ist aber, dadurch dass… na ja, die Krise, wie sie so halt ist, kritisch ist, und das Land, in dem du lebst, Australien, ist… lebt von Exporten. Und hauptsächlich wird das… also produziert das Land Wolle und Weizen, einfach nur um das an das komplette britische Empire zu… zu verteilen und damit quasi das Geld reinzukriegen.

Und ich meine, du hast deine Farm, du hast Weizen, es ist alles gut, denkst du dir, und du hast auch genug Geld damit bisher verdient, weil du dich ja schon 10, 11 Jahre drüber am Leben erhalten hast. Aber dann meldet sich die australische Regierung und sagt: “Jungs, speziell auch Francis, passt auf, wir brauchen jetzt ein bisschen mehr Weizen, weil irgendwie es halt alles geht zu Grunde und wir… ihr müsst jetzt quasi noch mehr Versorgung leisten.”

Philipp: Ja, na ja, das bedeutet also mehr arbeiten im schlimmsten Falle schon.

Daniel: Ja, ja. Aber ich kenne das ja, ich habe ja im Ersten Weltkrieg Kisten geschleppt, da kenne ich mich ja mit Schwerstarbeit aus.

Philipp: Und das machst du auch, also du arbeitest hart zwei Jahre lang, und du beobachtest halt die ganze Zeit wie die Preise… die Weizenpreise runtergehen. Die Regierung möchte dich so… pensionieren, zumindest hat sie das gesagt, aber irgendwie… du produzierst immer mehr Weizen, es ist immer weniger wert, und du kannst dich kaum noch übers Wasser halten. Ist halt eine Krise, natürlich, ne?

Daniel: Ja. Und dann entscheidest du irgendwann… denkst dir so: “Eh, passt auf Leute, wisst ihr was? Bevor ich euch jetzt drei Tonnen Weizen für einen Groschen abgebe, behalte ich es lieber.” Du sitzt halt auf deinem Weizen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Philipp: Du denkst dir so: “Ja okay, leckt mich doch alle am Arsch!”

Daniel: Gehst durch deine Farm, denkst dir nichts Böses, und du siehst etwas in der Ferne… ein Lebewesen.

Philipp: Ich habe eine Idee, wo das hingeht. Von mir ist gerade… mein Shalamayan… ja, von meinem inneren Auge bewegt sich gerade…

Daniel: Ich sag’s mal so: Es ist das, was du siehst, ist ein Vorzeichen.

Philipp: Es… ja gut, aber was für eins, ne?

Daniel: Ja, wie soll ich am besten beschreiben… es ist ein… ein… ein ca. 1,80 m großes Tier.

Philipp: Ein 1,80 m großes Tier… mhm… ja sag mal was… Aber… aber was denn für ein Tier? Ist… ist das jetzt so ein… ein Strauß, oder ist es ein Vierbeiner?

Daniel: Du… du bist mit dem Strauß gar nicht so weit weg. Ist es der Dodo?

Philipp: Es ist ein Emu!

Daniel: Ein Emu! Oh, das find ich aber toll! Emus mag ich, Emus sind mir sehr sympathisch. Die stecken immer den Kopf in den Sand.

Daniel: Und das… das Schöne ist… das sind… ganz kurzen Exkurs zu machen: Die Emus, die werden so zwischen 1,50 und 1,90 groß, 30 bis 40 kg schwer, können mit 50 km/h Vollgas geben. Was Emus so ausmacht: Die sind eigentlich Einzelgänger. Und du hast halt einen Emu gesehen, dachtest dir: “Okay, ist doch schön, ist auch normal, ne?” Wenn es Einzelgänger sind, dann ist einer das… die natürliche Form, würde ich jetzt mal vermuten.

Aber dann siehst du bisschen weiter in die Ferne, und du siehst mehr Emus.

Philipp: Und du hast gelernt in deinen… vielleicht soll… vielleicht einen Emulator bauen oder so… in deinen… in deinen 10, 11, 12 Jahren in Australien hast du gelernt: Emus sind eigentlich, wie gesagt, Einzeltiere, aber es gibt manchmal Momente, wo auch Emus nicht… traurig sind, sondern in sich… in Gruppen zusammen… sich in Gruppen zusammentun.

Daniel: Und zwar bei Emus ist es so: Wenn ein Emu alleine unterwegs ist, alles super, da hat er was zu futtern, und wenn er nichts mehr zu futtern findet, geht er weiter und findet woanders was zu futtern. Ist halt wie jedes andere Tier auch. Wenn ein Emu aber die ganze Zeit nichts zu Essen findet, dann wandert er… er wandert immer mehr, und er merkt auch: “Okay, wenn ich andere Emus treffe, dann suchen diese Emus auch nach Futter.” Und somit… muss dir vorstellen: Treffen sich zwei Emus mehrmals am Tag, dann ziehen sie weiter, weil sie wissen: “Okay, hier gibt’s nichts mehr zu essen, weil wenn hier ein zweiter Emu schon rumläuft, dann finde ich hier nichts mehr.”

Philipp: Ja, logisch.

Daniel: Und dann läufst du da lang und… und irgendwo dann: “Oh, Weizen!” Ja, besser. Das mit diesen “Oh, ich treffe auf den Emu und wir gehen unterschiedliche Wege” passierte nicht einmal, passierte nicht zweimal, sondern passierte ganz, ganz, ganz oft, bis die Emus, wie du schon sagst, es… Weizen gefunden haben. Und das nicht nur einer, nicht nur zwei…

Francis, du standest vor 20.000 Emus!

Philipp: 20.000?! 20.000 Emus?! Was ist das denn, eine Armee Emus?!

Daniel: Scheinbar haben sich sehr viele Emus den Weg nach Futter gemacht, und sie haben dein Feld gefunden.

Philipp: Du lieber Gott! 20.000 Emus! 20.000! Aber dafür… also sagen wir es mal so: Wenn man das ordentlich managed, dann kann man mit den Fleischvorräten auch sich über Wasser halten.

Daniel: Natürlich, einfach während die 20.000 Emus den… den… den Weizen abfressen, einfach um die rum einen Zaun bauen. Dann hat man eine Emu-Farm, ist das nächste Geschäftsmodell.

Philipp: Genauso wird das heutzutage auch gemacht.

Daniel: Das Problem ist aber: Wir sind in 1932, und die Leute… sie kennen Emus, sie wissen, dass Emus manchmal in Gruppen auftreten, aber 20.000 ist sehr große Gruppe.

Philipp: Ich… ich hätte jetzt nicht mal auf Anhieb geraten, dass so viele überhaupt gibt. Also ich habe die Population der Emus gerade nicht parat, aber ich denke, es übersteigt 20.000.

Daniel: Du liebe Güte, okay. Aber gut, du standest vor 20.000 Emus. Ja, was macht man denn da?

Philipp: Ins Haus! Ins Haus definitiv! Oder schon mal die Bretter bereitlegen für meinen Zaun, den ich bauen möchte.

Daniel: Die Sache ist: Du hattest schon Zäune. Das interessiert die Emus aber glaube ich nicht, oder?

Philipp: Exakt.

Daniel: Weil die Emus, wie gesagt, zwischen 1,50 m, 1,90 m… ist ein bisschen größer als deine Zäune, die du hattest. Weil du hattest kleine Zäune, weil in Australien haben die Leute Probleme mit Kaninchen gehabt, weil die Kaninchen immer wieder auf ihre Felder gesprungen sind und halt alles gefressen haben. Also hat man so Zäune gemacht, wo Kaninchen nicht durchkommen.

Philipp: Das ist aber auch… der kommt 20.000 Emus, und die Australier haben Angst vor Kaninchen?! Was ist das denn?

Daniel: Na ja, bis dahin gab’s noch keine so große Emu-Plage. Die Emu-Plage… das ist ja fast schon… schon biblisch.

Philipp: Es wird noch biblischer. Oder vielleicht nicht biblischer, aber es wird noch epischer, so rum.

Daniel: Okay. Na ja, auf jeden Fall saßen die Emus quasi vor deinem Haus. Du bist ins Haus, wie du gesagt hast, und ja, die Emus haben sich gedacht: “Eh, geil, Weizen, ne?” Und “geil, Wasserstellen überall”, weil für die Farm… fürs Weizen… man braucht ja einen bisschen, ne? Also du… du hast schon gute Arbeit geleistet in den 10 Jahren. Und die Emus merken so: “Ey, wir könnten hier leben, ist mega gut!” Die haben sich da so niedergelassen, so eine… so eine kleine Burg gebaut.

Philipp: Ja, die… die Emus haben sich quasi dort eingenistet, haben gesagt: “Okay, wir wohnen jetzt hier, das ist jetzt unser… unser Lager. Mein Name ist Emu und ich wohne hier”, so ungefähr.

Daniel: Du aber, und auch die anderen Farmer, die in der Nähe quasi ihre Farmen hatten, die alle vom Weizen gelebt haben… ihr seid quasi… ihr steckt alle im selben Boot.

Philipp: Ja, die anderen Farmer sind aber auch, wie du, meistens britische, manchmal auch australische Ex-Soldaten. Also denken die sich… oder denkt ihr euch… was denkt ihr euch?

Daniel: “Ab, man muss doch irgendwas dagegen tun können!” Oder?

Philipp: Also wenn du jetzt Ex-Soldaten sagst, dann würde ich sagen: “Wo ist die Kanone?”

Daniel: Genau, wo ist die Kanone? Als Zivilist, als Ex-Soldat, darfst du keine Waffen bei dir halten, zumindest keine Kriegswaffen. Im Moment… es gibt aber andere Leute mit Waffen: Jäger.

Philipp: Ja, die auch, aber bei 20.000 Emus… wenn du da zwei Jäger zusammensteckst… wird ein bisschen… bisschen eng.

Daniel: Pikeniere! Die… die könnten mal eben Sense machen. Die haben ja so Piken, einmal durch, und dann könnte… ja, eine sehr lange Pike sein.

Philipp: Ich würde ger sagen, das müsste eine verdammt lange Pike sein. Oder wie wär’s, wenn du irgendwas wirklich verschießt?

Daniel: Ja… Katapult! Weizenbälle! Katapult!

Philipp: Also finde ich nach wie vor nicht schlecht, die Idee. Katapult… nee.

Daniel: Ja, was kann man denn… also weiß ich nicht… so eine Schiffskanone oder sowas will mir nur in den… in den Sinn kommen. Wie… wie wär’s, wenn du… oder Oritalangriff… wie wär’s, wenn ihr alle… vielleicht nicht das alles auf eigener Hand macht, sondern einfach bei offizieller Seite quasi mal nachfragt? Bei der Regierung?

Philipp: Bei der Regierung, genau. Da 20.000 Emus eine beachtliche Zahl sind… zu wem geht man da in der Regierung?

Daniel: Ja, ganz nach oben, direkt. Ganz nach oben. Premierminister oder… oder vielleicht sogar die Queen.

Philipp: Ihr seid zum Verteidigungsminister gegangen.

Daniel: Ja, weil… finde ich angemessen. Ist ja offensichtlich ein Angriff.

Philipp: Ja, ich bin angegriffen worden von 20.000 Emus. Ist halt scheiße.

Daniel: Ja, ne? Die zerstören jetzt meine Lebensgrundlage hier, und ich habe kein Katapult. Was du aber im Ersten Weltkrieg hattest… du hattest ein MG.

Philipp: Das geht in eine ganz falsche Richtung. Da habe ich das noch im Keller stehen irgendwo.

Daniel: Nee, tatsächlich nicht. Aber du… du weißt, dass Maschinengewehre sehr effektiv waren im Ersten Weltkrieg. Deswegen schlägst du das dem Verteidigungsminister Sir… Sir George Pierce… natürlich heißt er so, selbstverständlich, wie sollte er auch sonst heißen… dem schlägst du das vor und sagst: “Pass auf, Maschinengewehre kenne ich, hat… ich super, kann ich auch mit umgehen, kann ich auch mit umgehen. Lass das doch mal machen.”

Und Sir George Pierce antwortet darauf: “Okay, machen wir. Aber nur unter einer Bedingung: Wir kriegen den Weizen auch.”

Philipp: Das… ja, den Weizen wollte er eh schon haben.

Daniel: Also der stellt tatsächlich Bedingungen. Es dürfen nur australische Soldaten im Dienst diese Maschinengewehre benutzen. Das bedeutet: Auf meiner Farm marschieren jetzt… ich weiß nicht… wie viele? 100? 1000? Australische Soldaten auf und ballern mit Maschinengewehren diese Emus ab. Sehe ich das richtig?

Philipp: Das ist ungefähr der Plan, ja.

Daniel: Okay. Es gibt noch eine weitere Bedingung: Australien, also die Regierung, zahlt für den Truppentransport dahin. Ihr aber, also ihr… ihr, die Farmer, organisiert Proviant, Unterkunft und Geld für die Munition.

Philipp: Wir sind ja quasi die Pharma-Industrie.

Daniel: Na ja, jetzt ja nicht mehr so… von Industrie kann man nicht mehr sprechen in Kriegszeiten.

Philipp: Ist richtig. Also würdest du es machen, wenn du sagst: “Okay, ich muss nur die Munition bezahlen, die Soldaten kriegen Unterkunft und Essen von mir und um den Rest…”? Ich weiß ja nicht… ich weiß ja nicht, wie viel so Munition kostet, ne? Also ich finde das Weizenkatapult nach wie vor kostengünstiger, aber gut, die Entscheidung hat man jetzt so getroffen.

Daniel: Also ja, okay, sagen wir mal, ist in Ordnung. Können wir hinkriegen irgendwie. Machen wir irgendwie. Bauen wir so eine kleine Kantine noch uns… uns da rein. Das geht schon.

Und da freut sich auch der Verteidigungsminister, weil seine Soldaten haben was zu tun.

Philipp: War… seine Soldaten haben was zu tun, sie können Zielübung machen, weil natürlich bei… 2000… so schlimm… hoffentlich niemand von… Peter zu… bei 20.000 Emus und Maschinengewehren, ne? Da kann man doch er…

Das ist nicht wirklich passiert! Das ist so eine absolut surreale Geschichte.

Daniel: Es ist alles passiert.

Philipp: Ja? Pass auf: Zielübung, super Ding. Oder? Soldaten können bisschen schießen, bisschen mit den MGs üben und so weiter. Win-Win-Situation, natürlich. Außerdem kann man aus der Emu-Haut kann man… kann Hüte für die australische leichte Kavallerie herstellen, mit den Federn und alles. Super Ding. Das ist eine quasi Win-Win-Win-Situation.

Daniel: Ein Hammer! “Schieß dir deinen neuen Hut!” “Schieß dir deinen neuen Hut!” Richtig.

Daniel: Später Oktober 1932: Der Verteidigungsminister entsendet eine Truppe an Soldaten: Major Meredith, Sergeant McMurray und der Gunner O’Halloran von der siebten Heavy Battery of the Royal Australian Artillery. Diese drei Soldaten… diese drei Soldaten mit zwei Lewis-Maschinengewehren und 10.000 Schuss.

Philipp: Drei Soldaten mit zwei Maschinengewehren… was macht der dritte? Bedient der das Katapult?

Daniel: Man braucht drei Leute für ein Maschinengewehr. Die haben quasi ein Maschinengewehr zum Einsatz und ein Maschinengewehr zum Ersatz. Also wie gesagt, man sendet drei Soldaten… weil der sollte ja reichen.

Ganz kurz, damit wir das ungefähr einschätzen können: Diese Lewis-Maschinengewehr ist eine US-Waffe, bzw. später von den Briten hergestellte Waffe, ist von 1914 bis 1950 und sogar später noch eingesetzt worden. Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Vietnamkrieg, Koreakrieg und etliche Bürgerkriege. Also diese Waffe ist eine Waffe, die scheinbar hohe Effektivität hat. Kann man gut benutzen, man trifft was: Auf 800 m bis zu 3 km trifft man sogar was. 500 Schuss pro Minute. Also bei 20 Minuten Dauerfeuer hast du 10.000 Schuss verschossen. Dann hast du auf jeden Fall die Emus weg.

Philipp: Die Hälfte! Die Hälfte der Emus sind… ja, 20.000… ja, du… das ist Munition, die geht durch, das ist MG. Okay. Was ist, wenn die Emus weglaufen?

Daniel: Aber das ist dann ja der erwünschte Effekt eigentlich.

Philipp: Ja, das ist genau… je weniger Emus auf der Farm, desto besser.

Daniel: Aber pass auf: Wir haben ja gesagt, es war Oktober, es war später Oktober, es fängt aber an zu regnen, und die Emus verstreuen sich so ein bisschen. Also hat man den… den gewünschten Effekt von “ich schieße eine Salve rein und es fallen 20 Emus um” ist halt nicht gegeben. Also hat das Militär das… das Kommando quasi noch paar Tage gewartet bis zum 2. November, als die Regenfälle aufgehört haben, und dann begann die erste Schlacht.

Daniel: Man hat bei der Farm bei Campion… das ist scheinbar ein Dorf, wo der Francis und die anderen Farmer gelebt haben… 50 Emus gesichtet, weil die haben sich halt in so kleine Gruppen verteilt, quasi wie so Guerilla-Kämpfer, ne? Die… die Guerilla-Emus, die überall halt ihre… ihre Truppen verteilt haben.

Und auf jeden Fall: 50 Emus waren dort irgendwo, die waren aber weit weg. Also die Waffenreichweite… was habe ich gesagt, das waren irgendwie 800 m oder… die optimale Waffenreichweite… die waren viel weiter weg. Man hätte sie treffen können, aber es war halt… bringt nichts. Also hat die… hat das Militär den Farmern gesagt: “Pass auf, fahrt sie doch mal zusammen, da können wir da einmal durchsägen.”

Philipp: Okay, ja, kann ich verstehen.

Daniel: Gesagt, getan. Das Militär hat das Feuer eröffnet, und man hat ca. ein Dutzend Emus erwischt. Der Rest ist abgehauen.

Philipp: Wie… 12? Nur noch nicht mal…

Daniel: Also man rechnet mit zehn Stück, man… es gibt keine genauen Zahlen.

Philipp: Du liebe Güte.

Daniel: Der Rest ist abgehauen. Aber hey, man hat die Emus vertrieben, die Schlacht ist gewonnen!

Philipp: Und wegen… wegen elf Emus jetzt so einen Scheiß-Aufwand mit Verteidigungsministerium, Soldaten, Maschinengewehr und all dem…

Daniel: Ja, das Problem ist: Du hast jetzt elf Emus getötet, es sind trotzdem noch knapp 20… fast 20.000 noch über, die sich quasi über die Farm verteilen.

Philipp: Natürlich, natürlich. Das ist also vollkommener Quatsch alles.

Daniel: Ja, pass auf: Zwei Tage später, 4. November 1932, man hat sich gedacht, sagt: “Okay, pass auf, das mit den 50 Emus, das war blöd.” Also mit den… mit den elf gefallenen Emus. Ja, das hat nicht… das hat nicht funktioniert. Major Meredith hat sich gedacht: “Okay, es gibt einen Staudamm, lass uns dort ein Hinterhalt bauen.”

Philipp: Ach schön! Die… diese Vorstellung: Vier erwachsene australische Männer kämpfen gegen 20.000 Emus. Das ist schon nicht schlecht.

Daniel: Die Farmer haben nämlich mittlerweile Aufklärer gespielt.

Philipp: Ja, die er… mit so einem Feldstecher… mit einem Feldstecher quer über Südwestaustralien verteilt, haben die Aufklärungsarbeit geleistet und haben 1.000 Emus beim Staudamm gesichtet. In Bewegung, also quasi in Bewegung Richtung des Hinterhalts.

Daniel: Ja, jetzt aber Punktangriff! Eh! Major Meredith war richtig ready, und als die Vögel in der Nähe waren… oder in effektiver Reichweite… ordnete Major Meredith seinen zwei Soldaten das Feuer an. Sie haben das Feuer eröffnet, ein Dutzend Vögel wurden getroffen, und das MG klemmt!

Philipp: Oh!

Daniel: Der Rest entkam. Toll! Also es hat wieder nicht funktioniert, wieder ein Fehlschlag. Das war quasi die erste Schlacht, die die Australier gegen die Emus eigentlich… na ja, verloren haben.

Philipp: In dem Fall überhaupt geführt haben, würde ich jetzt erstmal vermuten.

Daniel: Auch das, ja.

Daniel: Zwei Tage später hat man sich gedacht: “Okay, das hat auch nicht funktioniert, ne?” Also haben sie sich erstmal zurückgezogen in das Häuschen, was… was Francis den zur Verfügung gestellt hat, und haben sich gedacht: “Okay, wir müssen uns einen neuen Plan überlegen.”

Währenddessen haben die Aufklärer haben gesehen, dass diese Schwärme von den Vögeln scheinbar jetzt Anführer haben.

Philipp: Das ist… das ist wie so eine ganz schlechte Prämisse für einen Katastrophenfilm, muss ich ganz ehrlich sagen.

Daniel: Einer… einer der… der… der Schwärme… einer der Packs hatte einen Anführer: Ein ca. 1,80 m großer, schwarz gefiederter Vogel. Ja, er… während die Vögel sich überall im Weizen rumgetrieben haben, haben gefressen, hat dieser Vogel die ganze Zeit Ausschau gehalten. Menschen gehalten. Und wenn er welche gesehen hat, hat er einmal quasi aufmerksam gemacht auf die Menschen, hat einmal Alarm gemacht, und die Vögel sind dann quasi in alle Richtungen zerstreut.

Philipp: Ja, also sie haben jetzt quasi auch Aufklärer. Sie… sie haben sich weiterentwickelt.

Daniel: Also ja, aber gefühlt intelligenter als die Menschen.

Philipp: Ja, pass auf, die Menschen haben ja auch Ideen.

Daniel: Ja.

Philipp: 7. November… einen Tag später… kann ich einfach ein großes Netz abwerfen vom Hubschrauber oder so?

Daniel: Gab’s damals noch nicht.

Philipp: Doch! Also ich glaube, das hätte trotzdem nicht funktioniert bei der Menge an Vögeln. Ein sehr großes Netz sein… so eine Kuppel bei Simpsons, genau.

Daniel: 7. November: Die Soldaten kommen auf die Idee: “Pass auf, wir haben doch einen Truck, lass uns doch einfach das MG hinten drauf packen und einmal durch die Herde durchjagen, quasi einmal… einmal mit dem Truck da reinfahren und durchballern.”

Philipp: Ja, kann man nachvollziehen, den Plan.

Daniel: Sie haben es versucht, sie sind in die Herde reingefahren, aber nur mit mäßiger Geschwindigkeit, weil das Gelände quasi nicht hergibt, dass man da gut durchfährt. Lass mich raten, wie viele sie getroffen haben… so ca. elf?

Philipp: Sie haben geschossen, sie haben aber nichts getroffen, weil das Gelände zu uneben war, dass man mit dem MG hätte auf irgendwas gerade zielen…

Daniel: Ich fass es nicht! Was sind denn das für Helden, ey!

Philipp: Also deswegen heißt der Podcast “Heldendumm”, ich verstehe… da sind wir wieder, ne?

Daniel: Danach gab es noch eine kleine Schlacht am 8. November, direkt am darauffolgenden Tag. Es wurde auf eine Herde Vögel geschossen, Schüsse wurden abgegeben aus einer Stellung, man berichtete von 50 Vögeln, die getroffen wurden und dabei gestorben sind.

Philipp: Also alleine die Vorstellung, dass das in… in echt passiert ist, ist nicht zu glauben. Aber es ist wirklich auch so bescheuert einfach, wie sie da kriegstaktisch vorgehen gegen… gegen diese Vögel. Um Gottes Willen!

Daniel: Das hat sich die Presse zu dem Zeitpunkt auch gedacht.

Philipp: Ja, die Lokalen haben das aufgeschnappt. Das ist sogar soweit gegangen, dass im australischen Repräsentantenhaus eine Sitzung einberufen wurde, um sich über diese Situation zu beraten.

Daniel: Ja, “Was passiert denn da? Was ist denn da los? Warum… warum sind diese drei Armeemenschen auf dieser Farm von diesem komischen Francis, und warum schießen die da auf Emus? Und vor allem: Warum schießen die immer vorbei?”

Philipp: Ja, so ungefähr. Aber dafür hatte Major Meredith natürlich eine Erklärung. Also er wurde erstmal dadurch, dass die Operation als gescheitert erklärt wurde vom Repräsentantenhaus, wurden die alle zurückgerufen, und Major Meredith sollte quasi Stellung beziehen, was da passiert ist.

Daniel: Er hat schon, zumindest Geschützstellung bezogen.

Philipp: Er sagte: “Die Emus sind wie Panzer. Wenn die australische… wenn die australische Armee die Hartnäckigkeit dieser Vögel hätte, könnte sie jede Armee der Welt bezwingen.”

Daniel: Das… ja, nicht zu fassen!

Philipp: Die Armee war weg.

Daniel: Ja, Major Meredith musste quasi erklären, was passiert ist. Francis war wieder alleine mit seinen… mit seinen Farmern, und die Vögel waren ja weiterhin da. Die… wie viel haben wir jetzt? Haben wir jetzt gerechnet? 70 tote Vögel vielleicht?

Philipp: Natürlich, ja. Also 19.930 Vögel waren noch da.

Daniel: Hat sich richtig gelohnt! Hat sich richtig gelohnt! Also hat sich Francis und die Farmer gedacht: “Okay, pass auf, das ist doch scheiße, wir bauen jetzt ein Katapult…” Nein, “wir brauchen Hilfe!” Die haben noch mal beim Government quasi angefragt.

Philipp: Jetzt geht’s aber los, ey! Was ist das denn?

Daniel: Und das spielt ja alles in Westaustralien quasi, und damaliger Premierminister James Mitchell, der hat das schon die ganze Zeit verfolgt, der hat es in Medien gesehen, der hat das überall gelesen quasi, und der hat gedacht: “Ey, wir können diese Emus besiegen!”

Philipp: Wenn… wenn… wenn du Staatschef bist und der größte Feind, den du hast, ist ein… ist eine Horde Emus, dann muss ich… dein Land aber eigentlich in einer sehr guten Verfassung befinden. Oder du setzt sehr schlechte Prioritäten.

Daniel: Ja, von… ist 1932, was da so alles in Europa schon quasi am Rodeln war, ne? Aber in Australien… ja, ja, aber Australien, das war egal, Australien hat sich abgeschottet. Die hatten quasi auf Spatzen geschossen mit Kanonen… auf Emus.

Philipp: Na ja, auf jeden Fall: Der Premierminister hatte damals auch die Berichte bekommen, es wurden tatsächlich offizielle, bestätigte Kills: 300 Emus bis dahin.

Daniel: Paar Tage später, am 12. November, setzte sich der Senat noch mal zusammen, und sie genehmigten noch eine Operation. Major Meredith wurde ein weiteres Mal entsandt auf seinem Rachfeldzug gegen die Emus.

Philipp: Können wir da nicht so einen Trailer bauen irgendwie? “Major Meredith auf seinem Rachfeldzug gegen die Emus von Südwestaustralien!”

Daniel: Nicht nur wegen seinem Rachfeldzug wurde er quasi genehmigt, dass noch mal dahingeschickt wird, aber auch aus Mangel… aus Mangel an anderen MG-Schützen im Lande, weil es gab einfach keine. Es gab drei MG-Schützen im Land: Es gab Major Meredith und seine… seine… seine Compagnons.

Philipp: Ja gut, braucht man sich jetzt nicht wundern, dass Australien dann doch nie irgendwas gerissen hat. Aber gut, das ist was anderes.

Daniel: Am 13., 14. November gab’s noch mal zwei Angriffe auf die Emus, mit dem Ergebnis: 40 Kills. Ein Monat später hat Meredith’s Squad berichtet: “Okay, passt auf, wir haben jetzt uns gut eingependelt, wir schaffen jetzt 100 Emus die Woche.”

Philipp: Ich rechne das jetzt nicht aus, aber das dauert auf jeden Fall…

Daniel: Bis zum 10. Dezember hat er 986 bestätigte Kills gemeldet.

Philipp: Wow! Dann sind es ja nur noch… 17.800… nee, stimmt gar… 18.800!

Daniel: Und der hat auch 9.860 Schuss gezählt, also es wurde gezählt: zehn Schuss pro Emu, weil sie nicht umfallen, wenn sie getroffen werden, falls sie getroffen werden.

Philipp: Das ist ja alles nicht zu glauben!

Daniel: Und die Regierung hat sich dann gedacht: “Wisst ihr was? Nee, Meredith, pack dein Scheiß ein, pack deine Leute, kommt zurück. Francis, wir schicken dich einfach irgendwo anders hin, kriegst du neue Farmen…”

Philipp: Dann wäre das Ding von Beginn an irgendwie gelöst geworden, ne?

Daniel: Francis dürfte bleiben, und sie haben es mit Zäunen versucht.

Philipp: Jetzt reicht’s mir! Stacheldraht!

Daniel: Und das mit den Zäunen hat halbwegs funktioniert. Also sie haben die Emus dann mit der Zeit, weil die Armee sich ja zurückgezogen hat, haben sie die einfach irgendwo hingetrieben, die Emus, und ähm… quasi ihre Sachen umzäunt mit höheren Zäunen.

Philipp: Ja, nicht nur gegen Kaninchen, auch gegen Emus.

Daniel: Also das muss man… das muss man sich mal überlegen: Auf die Idee bin ich nach Sekunden gekommen, und die haben ernsthaft fast… fast zwei Monate dafür gebraucht.

Philipp: Ja, überleg mal, wie viel Geld quasi…

Daniel: Ja, eben! Die kommen… die kommen als erstes auf die Idee: “Lass uns alle mit MG… MG wegfeuern”, und nicht: “Lass uns einen Zaun bauen.” Und dann kommen sie auf die Idee: “Oh, lass uns doch einen Zaun bauen, das wäre doch viel einfacher.” Sag mal, was denn da für eine… für eine Denksperre…

Philipp: Tja, Francis hat halt MGs getragen, und er wusste, was gut ist, ne?

Daniel: Wusste, was gut ist, ja, natürlich.

Daniel: Na ja, auf jeden Fall: Das Militär hat sich, wie gesagt, zurückgezogen, die Operation… also die zweite Operation wurde als gescheitert angesehen, und na ja, die Emus haben quasi diesen Krieg gewonnen.

Philipp: Ich meine, Sympathien ist das zuträglich.

Daniel: Was noch vielleicht zu sagen ist: Diese beiden Operationen, wie gesagt, sind in die Geschichte eingegangen als die “Emu-Kriege”.

Philipp: Das klingt… das klingt so ein bisschen wie irgendwie so eine ganz schlechte Star Wars: The Clone Wars-Nebenstory, die nicht Canon ist.

Daniel: Na ja, wer weiß, ne? Heute ist alles möglich. Der Verteidigungsminister George Pierce, der wurde verspottet immer und immer wieder und ist in die Geschichte Australiens eingegangen als der “Minister der Emu-Kriege”.

Philipp: Auf jeden Fall hatten die Leute… die Farmer, Francis und seine Freunde, hatten die Emus erstmal soweit nicht unter Kontrolle, aber die haben sie halt abgehalten.

Daniel: 1934, 1943 und 1948 haben sie jeweils noch mal um die Hilfe der Regierung gebeten.

Philipp: Die sind da echt… dann auch 15 Jahre geblieben, die Emus? Oder 16?

Daniel: Kam halt immer wieder, ne? Und die kam immer in gewisser Menge.

Philipp: Ja klar, wenn da so viel auf einem Fleck ist, da kann man essen und da kann man noch andere Sachen machen, und dann werden es natürlich mehr Emus.

Daniel: Genau, viele kleine Emus, die vielleicht auch irgendwie zwischen die Zäune passen. Wer weiß? Sind halt Guerilla-Taktiken, ne? Man muss halt… Guerilla-Emus, die guten Guerilla-Emus.

Philipp: Auf jeden Fall: Die Regierung wurde immer wieder angefragt, sie kam aber nicht, sie half nicht, und somit waren Francis und seine Freunde… Francis der Farmer und seine Freunde… auf sich alleine gestellt. Und wenn sie nicht gestorben sind, erleben sie noch heute.

Daniel: Was für eine Geschichte! Die Emu-Kriege in Australien!

Philipp: Ja, ich habe mir gedacht, das wäre mal eine… eine schöne Geschichte mal. Jetzt nach meiner letzten Geschichte, die halt sehr verstörend war…

Daniel: Ja, die war allerdings verstörend, aber die war heute eher erheiternd, muss ich sagen.

Philipp: Wirklich eine großartige Geschichte! Vielen Dank, dass du sie erzählt hast!

Daniel: Gerne, gerne! Muss ja, ne? Manchmal… manchmal muss man. Vor allem gerade tierische Geschichten. Wir hatten… wir hatten ja den Bär…

Philipp: Ich… ich hätte gerne einen Namen für den schwarz gefiederten, einen 1,80 m großen Emu gehabt. Leider gibt’s keinen, es wurde niemals was überliefert, und auch die Aufzeichnungen der Emus sind niemals aufgetaucht, weil die Seite der Geschichte würde ich auch gerne mal irgendwo mal… na ja, hören. Hinter den Kulissen der Emus gibt’s nicht.

Daniel: Irgendwie einen militärischen Dienstgrad, wo… wo man “Emu” irgendwie reinmodeln kann? Ich weiß nicht… also “Emuleutnant” oder so?

Philipp: Sir… J… ne, nee, klappt nicht. Nee, nee, ich glaube auch… schlimm genug, schlimm genug. Vielleicht einfach statt “Feldwebel”… “Feld-Emu” oder so?

Daniel: Ja, oder “Emu-Webel”!

Philipp: “Emu-Webel”… das könnte auch ein Körperteil sein. Da muss man aufpassen, nicht dass man da Gefühle verletzt.

Daniel: Ja, also die Emus sind auf jeden Fall die Sympathischsten in der Geschichte, muss ich sagen.

Philipp: Also ich fand… ich fand es auch schön tatsächlich, dass die australische Regierung mit so viel… na ja, so viel Selbstvertrauen da reinging mit den drei MG-Schützen.

Daniel: Ja, ich hatte also jetzt irgendwie mit 100 oder so gerechnet, aber gut… drei! Kann ja… sie hat ja Maschinengewehre, und wer weiß, was… was Francis… was du quasi denen erzählt hast, ne? Was man damit alles machen kann. Aber am Ende hast du es ja nur getragen im Ersten Weltkrieg, das MG.

Philipp: Das stimmt, das stimmt. Ich habe es nicht… ich habe es nicht abgefeuert, ne?

Daniel: So ist es. Ja, bei dir geht’s aber auch immer irgendwie um Weltkriege, habe ich das Gefühl.

Philipp: Ja, ich habe… also dadurch, dass… dass ich meine Geschichten irgendwie in dieser Zeitepoche der Kriege aussuche, kommen diese Kriege auch immer irgendwie zustande.

Daniel: Ja, nächsten… nächsten Monat geht’s nicht um Krieg, das kann ich schon mal auf jeden Fall sagen. Da geht’s… da sind… befinden uns etwas später in der Zeit, hier… etwas moderner wird’s.

Philipp: Oh, das… da bin ich echt gespannt, weil bisher hatten wir keine… keine jetzt… Geschichte…

Daniel: Das stimmt, das stimmt. Wobei wir haben eine Geschichte gemacht in… wenig weiser Voraussicht… wir wussten es nämlich einfach noch gar nicht, aber wir haben eine Geschichte gemacht zu einer Epidemie, die lief im April, und man muss sagen, es war irgendwie passend aus Versehen.

Philipp: Alles richtig gemacht aus Versehen!

Daniel: Alles richtig gemacht! Richtig! Wir… das gewusst. Mensch!

Philipp: Na gut, ja, lieben Dank, und ich würde sagen, wir sehen uns nächsten Monat!

Daniel: Ich freue mich drauf!

Philipp: Bis dann!

Daniel: Bis dann!

[Musik]

Abspann: Das war Heldendumm, eine Produktion von Philipp Kallweit und Daniel Siebiesiuk mit Musik von Enrico Wachenko. Außerdem ist unser Podcast ein Teil des Historytelling-Netzwerks. Falls du Heldendumm unterstützen möchtest, findest du in der Episodenbeschreibung einen Link zu Steady. Dort kannst du uns mit einem schmalen Taler helfen, unsere laufenden Kosten zu tragen. Außerdem ermöglicht uns das, unseren Podcast qualitativer und unterhaltsamer zu machen. Und wenn du keine Möglichkeit hast, uns finanziell zu unterstützen, hilft uns auch jeder Kommentar, Bewertung und jedes Weiterempfehlen. Mehr Informationen zu unserem Projekt findest du wie immer auf unseren sozialen Kanälen und auf heldendumm.de.